Nächste: Druckdienste, Vorige: Unbeaufsichtigte Aktualisierungen, Nach oben: Dienste [Inhalt][Index]
Unterstützung für das grafische Anzeigesystem X Window — insbesondere
Xorg — wird vom Modul (gnu services xorg)
zur Verfügung
gestellt. Beachten Sie, dass es keine xorg-service
-Prozedur
gibt, sondern der X-Server durch eine Software zur Anmeldeverwaltung
gestartet wird (ein „Login Manager“). Vorgegeben ist, dass zur
Anzeigenverwaltung der GNOME Display Manager (GDM) benutzt wird.
GDM ermöglicht es seinen Nutzern natürlich auch, sich bei anderen Fensterverwaltungssystemen und Arbeitsumgebungen als GNOME anzumelden. Wer GNOME benutzt, kann Funktionalitäten wie eine automatische Bildschirmsperre nur verwenden, wenn die Anmeldung über GDM läuft.
Um X11 zu benutzen, müssen Sie ein Programme zur Fensterverwaltung
(„Window-Manager“) oder mehrere davon installieren — zum Beispiel die
Pakete windowmaker
oder openbox
—, vorzugsweise indem Sie
sie in das packages
-Feld Ihrer Betriebssystemdefinition eintragen
(siehe global sichtbare Pakete).
GDM hat auch Unterstützung für Wayland: Es kann selbst als Wayland-Client
gestartet werden und Wayland-Sitzungen starten. Ersteres ist auch die
Voraussetzung für Letzteres. Um den Wayland-Modus zu aktivieren, setzen Sie
wayland?
auf #t
in der gdm-configuration
.
Dies ist der Diensttyp für den GNOME Desktop Manager, GDM, ein Programm zur Verwaltung grafischer
Anzeigeserver, das grafische Benutzeranmeldungen durchführt. Sein Wert muss
eine gdm-configuration
sein (siehe unten).
GDM liest die in den .desktop-Dateien in
/run/current-system/profile/share/xsessions (bei X11-Sitzungen) und
nach /run/current-system/profile/share/wayland-sessions (bei
Wayland-Sitzungen) befindlichen Sitzungstypen ein und stellt diese
seinen Nutzern zur Auswahl auf dem Anmeldebildschirm. Pakete wie
gnome
, xfce
, i3
und sway
stellen
.desktop-Dateien bereit; wenn diese Pakete zu den systemweit
verfügbaren Paketen hinzugefügt werden, werden diese automatisch auf dem
Anmeldebildschirm angezeigt.
Des Weiteren werden ~/.xsession-Dateien berücksichtigt. Wenn es vorhanden ist, muss ~/.xsession eine ausführbare Datei sein, die ein Programm zur Fensterverwaltung und/oder andere X-Clients startet.
auto-login?
(Vorgabe: #f
)default-user
(Vorgabe: #f
)Wenn auto-login?
falsch ist, zeigt GDM einen Anmeldebildschirm an.
Wenn auto-login?
wahr ist, meldet GDM automatisch den in
default-user
angegebenen voreingestellten Benutzer an.
debug?
(Vorgabe: #f
)Wenn es wahr ist, schreibt GDM Informationen zur Fehlersuche in sein Protokoll.
gnome-shell-assets
(Vorgabe: …)Liste der GNOME-Shell-„Assets“, die GDM benötigt, d.h. Symbolthema, Schriftarten etc.
xorg-configuration
(Vorgabe: (xorg-configuration)
)Xorg-Server für grafische Oberflächen konfigurieren.
xsession
(Vorgabe: (xinitrc)
)Das Skript, das vor dem Starten einer X-Sitzung ausgeführt werden soll.
dbus-daemon
(Vorgabe: dbus-daemon-wrapper
)Der Dateiname der ausführbaren Datei des dbus-daemon
-Programms.
gdm
(Vorgabe: gdm
)Das GDM-Paket, was benutzt werden soll.
wayland?
(Vorgabe: #f
)Wenn es wahr ist, wird Wayland in GDM aktiviert. Das ist nötig, um Wayland-Sitzungen zu benutzen.
wayland-session
(Vorgabe: gdm-wayland-session-wrapper
)Das Wrapper-Skript für Wayland-Sitzungen, was benutzt werden soll. Es ist notwendig, um die Umgebung zu starten.
Dies ist der Diensttyp für die schlanke grafische Anmeldungsverwaltung SLiM für X11.
Wie GDM liest SLiM die in .desktop-Dateien beschriebenen Sitzungstypen aus und ermöglicht es Nutzern, eine Sitzung darunter im Anmeldebildschirm durch Drücken von F1 auszuwählen. Auch ~/.xsession-Dateien können benutzt werden.
Anders als GDM wird durch SLiM die Benutzersitzung nicht auf einem anderen virtuellen Terminal gestartet, nachdem man sich anmeldet. Die Folge davon ist, dass man nur eine einzige grafische Sitzung starten kann. Wenn Sie mehrere, gleichzeitig laufende grafische Sitzungen starten können möchten, müssen Sie mehrere SLiM-Dienste zu ihren Systemdiensten hinzufügen. Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie den vorgegebenen GDM-Dienst durch zwei SLiM-Dienste auf tty7 und tty8 ersetzen.
(use-modules (gnu services) (gnu services desktop) (gnu services xorg)) (operating-system ;; … (services (cons* (service slim-service-type (slim-configuration (display ":0") (vt "vt7"))) (service slim-service-type (slim-configuration (display ":1") (vt "vt8"))) (modify-services %desktop-services (delete gdm-service-type)))))
Datentyp, der die Konfiguration des slim-service-type
repräsentiert.
allow-empty-passwords?
(Vorgabe: #t
)Ob Anmeldungen mit leeren Passwörtern möglich sein sollen.
gnupg?
(Vorgabe: #f
)Wenn dies aktiviert ist, wird durch pam-gnupg
automatisch versucht,
die GPG-Schlüssel des Nutzers über gpg-agent
mit dem Anmeldepasswort
zu entsperren. Für jeden Schlüssel, der entsperrt werden soll, müssen Sie
den Keygrip, der den Schlüssel bezeichnet, in ~/.pam-gnupg schreiben;
er kann mit gpg -K --with-keygrip
erfragt werden. Damit das
funktioniert, müssen Sie Presetting von Passphrasen aktivieren, indem Sie
allow-preset-passphrase
in ~/.gnupg/gpg-agent.conf hinzufügen.
auto-login?
(Vorgabe: #f
)default-user
(Vorgabe: ""
)Wenn auto-login?
falsch ist, zeigt SLiM einen Anmeldebildschirm an.
Wenn auto-login?
wahr ist, meldet SLiM automatisch den in
default-user
angegebenen voreingestellten Benutzer an.
theme
(Vorgabe: %default-slim-theme
)theme-name
(Vorgabe: %default-slim-theme-name
)Das grafische Thema, was benutzt werden soll, mit seinem Namen.
auto-login-session
(Vorgabe: #f
)Wenn es wahr ist, muss es den Namen der ausführbaren Datei angeben, die als
voreingestellte Sitzung gestartet werden soll — z.B.
(file-append windowmaker "/bin/windowmaker")
.
Wenn es falsch ist, wird eine von einer der .desktop-Dateien in
/run/current-system/profile
und ~/.guix-profile
beschriebenen
Sitzungen benutzt.
Anmerkung: Sie müssen mindestens ein Fensterverwaltungsprogramm in das Systemprofil oder Ihr Benutzerprofil installieren, ansonsten können Sie sich, sofern
auto-login-session
falsch ist, nicht anmelden.
xorg-configuration
(Vorgabe: (xorg-configuration)
)Xorg-Server für grafische Oberflächen konfigurieren.
display
(Vorgabe: ":0"
)Die Anzeige, auf welcher der Xorg-Server für grafische Oberflächen gestartet werden soll.
vt
(Vorgabe: "vt7"
)Das virtuelle Terminal, auf dem der Xorg-Server für grafische Oberflächen gestartet werden soll.
xauth
(Vorgabe: xauth
)Das XAuth-Paket, das benutzt werden soll.
shepherd
(Vorgabe: shepherd
)Das Shepherd-Paket, das benutzt wird, wenn halt
und
reboot
aufgerufen werden.
sessreg
(Vorgabe: sessreg
)Das sessreg-Paket, das zum Registrieren der Sitzung benutzt werden soll.
slim
(Vorgabe: slim
)Das zu benutzende SLiM-Paket.
Das vorgegebene Thema für das Aussehen von SLiM mit seinem Namen.
Dies ist der Typ des Dienstes, mit dem der
SDDM-Anzeigeserver gestartet wird. Sein
Wert muss ein sddm-configuration
-Verbundsobjekt sein (siehe unten).
Hier ist ein Beispiel für seine Verwendung:
(service sddm-service-type
(sddm-configuration
(auto-login-user "alice")
(auto-login-session "xfce.desktop")))
Dieser Datentyp repräsentiert die Konfiguration der SDDM-Anmeldeverwaltung. Die verfügbaren Felder sind:
sddm
(Vorgabe: sddm
)Das SDDM-Paket, was benutzt werden soll.
display-server
(Vorgabe: "x11")Einen Anzeigeserver auswählen, der für den Anmeldebildschirm verwendet werden soll. Zulässige Werte sind ‘"x11"’ oder ‘"wayland"’.
numlock
(Vorgabe: "on")Gültige Werte sind ‘"on"’, ‘"off"’ oder ‘"none"’.
halt-command
(Vorgabe: #~(string-apppend #$shepherd "/sbin/halt")
)Der Befehl, der zum Anhalten des Systems ausgeführt wird.
reboot-command
(Vorgabe: #~(string-append #$shepherd "/sbin/reboot")
)Der Befehl, der zum Neustarten des Systems ausgeführt wird.
theme
(Vorgabe: "maldives")Welches Thema für das Aussehen benutzt werden soll. Mit SDDM mitgelieferte Themen sind ‘"elarun"’, ‘"maldives"’ und ‘"maya"’.
themes-directory
(Vorgabe: "/run/current-system/profile/share/sddm/themes")Verzeichnis, wo Themen gefunden werden können.
faces-directory
(Vorgabe: "/run/current-system/profile/share/sddm/faces")Verzeichnis, wo Avatarbilder gefunden werden können.<
default-path
(Vorgabe: "/run/current-system/profile/bin")Welcher PATH voreingestellt sein soll.
minimum-uid
(Vorgabe: 1000)Der kleinste Benutzeridentifikator (UID), mit dem Benutzer in SDDM angezeigt werden und sich anmelden können.
maximum-uid
(Vorgabe: 2000)Der größte Benutzeridentifikator (UID), mit dem Benutzer in SDDM angezeigt werden.<
remember-last-user?
(Vorgabe: #t)Den zuletzt ausgewählten Benutzer voreinstellen.
remember-last-session?
(Vorgabe: #t)Die zuletzt ausgewählte Sitzung voreinstellen.
hide-users
(Vorgabe: "")Benutzernamen, die in SDDM nicht sichtbar sein sollen.
hide-shells
(Vorgabe: #~(string-append #$shadow "/sbin/nologin")
)Benutzerkonten, für die als Shell eine davon eingestellt ist, wird SDDM nicht anzeigen.
session-command
(Vorgabe: #~(string-append #$sddm "/share/sddm/scripts/wayland-session")
)Das Skript, das vor dem Starten einer Wayland-Sitzung ausgeführt werden soll.
sessions-directory
(Vorgabe: "/run/current-system/profile/share/wayland-sessions")Verzeichnis, das nach .desktop-Dateien zum Starten von Wayland-Sitzungen durchsucht wird.
xorg-configuration
(Vorgabe: (xorg-configuration)
)Xorg-Server für grafische Oberflächen konfigurieren.
xauth-path
(Vorgabe: #~(string-append #$xauth "/bin/xauth")
)Pfad von xauth.
xephyr-path
(Vorgabe: #~(string-append #$xorg-server "/bin/Xephyr")
)Pfad von Xephyr.
xdisplay-start
(Vorgabe: #~(string-append #$sddm "/share/sddm/scripts/Xsetup")
)Skript, das nach dem Starten vom Xorg-Server ausgeführt wird.
xdisplay-stop
(Vorgabe: #~(string-append #$sddm "/share/sddm/scripts/Xstop")
)Skript, das vor dem Stoppen vom Xorg-Server ausgeführt wird.
xsession-command
(Vorgabe: xinitrc
)Das Skript, das vor dem Starten einer X-Sitzung ausgeführt werden soll.
xsessions-directory
(Vorgabe: "/run/current-system/profile/share/xsessions")Verzeichnis, das nach .desktop-Dateien zum Starten von X-Sitzungen durchsucht wird.<
minimum-vt
(Vorgabe: 7)Das kleinste virtuelle Terminal, das benutzt werden darf.
auto-login-user
(Vorgabe: "")User account that will be automatically logged in. Setting this to the empty string disables auto-login.
auto-login-session
(Vorgabe: "")The .desktop file name to use as the auto-login session, or the empty string.
relogin?
(Vorgabe: #f)Ob nach dem Abmelden neu angemeldet werden soll.
Dieser Datentyp repräsentiert die Konfiguration des grafischen
Anzeigeservers Xorg. Beachten Sie, dass es keinen Xorg-Dienst gibt, sondern
der X-Server von einer „Anzeigenverwaltung“ wie GDM, SDDM oder SLiM
gestartet wird. Deswegen wird aus der Konfiguration dieser
Anzeigenverwaltungen ein xorg-configuration
-Verbundsobjekt
konstruiert.
modules
(Vorgabe: %default-xorg-modules
)Dies ist eine Liste von Modulpaketen, die vom Xorg-Server geladen
werden — z.B. xf86-video-vesa
, xf86-input-keyboard
und
so weiter.
fonts
(Vorgabe: %default-xorg-fonts
)Dies ist eine Liste von Verzeichnissen mit Schriftarten, die zum Schriftartensuchpfad („Font Path“) des Servers hinzugefügt werden.
drivers
(Vorgabe: '()
)Dies muss entweder die leere Liste sein — in diesem Fall wird durch
Xorg automatisch ein Grafiktreiber ausgewählt — oder eine Liste von
Treibernamen, die in dieser Reihenfolge durchprobiert werden — z.B.
("modesetting" "vesa")
.
resolutions
(Vorgabe: '()
)Wenn resolutions
die leere Liste ist, wird automatisch durch Xorg
eine passende Bildschirmauflösung gewählt. Andernfalls muss hier eine Liste
von Bildschirmauflösungen angegeben werden — z.B. ((1024 768)
(640 480))
.
keyboard-layout
(Vorgabe: #f
)Wenn es auf #f
gesetzt ist, benutzt Xorg die voreingestellte
Tastaturbelegung, also normalerweise US English („QWERTY“) für eine
PC-Tastatur mit 105 Tasten.
Andernfalls muss hier ein keyboard-layout
-Objekt stehen, das angibt,
welche Tastaturbelegung aktiv sein soll, während Xorg läuft. Siehe
Tastaturbelegung für mehr Informationen, wie die Tastaturbelegung
angegeben werden kann.
extra-config
(Vorgabe: '()
)Dies ist eine Liste von Zeichenketten oder Objekten, die an die Konfigurationsdatei angehängt werden. Mit ihnen wird zusätzlicher Text wortwörtlich zur Konfigurationsdatei hinzugefügt.
server
(Vorgabe: xorg-server
)Dieses Paket stellt den Xorg-Server zur Verfügung.
server-arguments
(Vorgabe: %default-xorg-server-arguments
)Dies ist die Liste der Befehlszeilenargumente, die an den X-Server übergeben
werden. Die Vorgabe ist -nolisten tcp
.
Anmeldeverwaltung (vom Typ login-manager-service-type) benutzen soll,
als ein <xorg-configuration>
-Verbundsobjekt.
Da die Xorg-Konfiguration in die Konfiguration der Anmeldeverwaltung
eingebettet ist — z.B. in einer gdm-configuration
—,
bietet diese Prozedur eine Kurzschreibweise zum Ändern der
Xorg-Konfiguration.
Hier wird ein startx
-Skript geliefert, in welchem die Module,
Schriftarten usw. verfügbar sind, die in der Konfiguration angegeben
wurden. Das Ergebnis soll anstelle von startx
benutzt werden.
Normalerweise wird der X-Server von der Anmeldeverwaltung gestartet.
Das Paket zur Menge der setuid-Programme hinzufügen, worin sich ein Programm zum Sperren des Bildschirms oder ein Bildschirmschoner befinden muss, der mit dem Befehl Programm gestartet wird, und einen PAM-Eintrag dafür hinzufügen. Zum Beispiel macht
(screen-locker-service xlockmore "xlock")
das gute alte XlockMore benutzbar.
Nächste: Druckdienste, Vorige: Unbeaufsichtigte Aktualisierungen, Nach oben: Dienste [Inhalt][Index]