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Einige Programme haben vielleicht ziemlich komplizierte
Konfigurationsdateien oder -formate. Sie können die Hilfsmittel, die in dem
Modul (gnu services configuration)
definiert sind, benutzen, um das
Erstellen von Scheme-Anbindungen für diese Konfigurationsdateien leichter zu
machen.
Das Werkzeug der Wahl ist das Makro define-configuration
, mit dem Sie
einen Scheme-Verbundstyp definieren (siehe Record Overview in Referenzhandbuch zu GNU Guile). Ein Scheme-Verbund dieses Typs wird zu
einer Konfigurationsdatei serialisiert, indem Serialisierer aufgerufen
werden. Das sind Prozeduren, die einen Scheme-Wert nehmen und einen
G-Ausdruck zurückliefern (siehe G-Ausdrücke), der wiederum
schließlich, nachdem er auf die Platte serialisiert wurde, eine Zeichenkette
liefern sollte. Details folgen.
Name
erstellen, der die in den Klauseln gefundenen Felder enthalten wird.
Eine Klausel kann eine der folgenden Formen annehmen:
(Feldname (Typ Vorgabewert) Dokumentation) (Feldname (Typ Vorgabewert) Dokumentation Serialisierer) (Feldname (Typ) Dokumentation) (Feldname (Typ) Dokumentation Serialisierer)
Feldname ist ein Bezeichner, der als Name des Feldes im erzeugten Verbund verwendet werden wird.
Mit Typ wird benannt, was als Typ des Werts für Feldname gelten
soll. Weil Guile typenlos ist, muss es eine entsprechend benannte
Prädikatprozedur Typ?
geben, die auf dem Wert für das Feld
aufgerufen werden wird und prüft, dass der Wert des Feldes den geltenden Typ
hat. Wenn zum Beispiel package
als Typ angegeben wird, wird
eine Prozedur namens package?
auf den für das Feld angegebenen Wert
angewandt werden. Sie muss zurückliefern, ob es sich wirklich um ein
<package>
-Objekt handelt.
Vorgabewert ist der Standardwert für das Feld; wenn keiner festgelegt wird, muss der Benutzer einen Wert angeben, wenn er ein Objekt mit dem Verbundstyp erzeugt.
Dokumentation ist eine Zeichenkette, die mit Texinfo-Syntax formatiert ist. Sie sollte eine Beschreibung des Feldes enthalten.
Serialisierer ist der Name einer Prozedur, die zwei Argumente nimmt,
erstens den Namen des Feldes und zweitens den Wert für das Feld, und eine
Zeichenkette oder einen G-Ausdruck (siehe G-Ausdrücke) zurückliefern
sollte, welcher Inhalt dafür in die Konfigurationsdatei serialisiert
wird. Wenn kein Serialisierer angegeben wird, wird eine Prozedur namens
serialize-Typ
dafür aufgerufen.
Eine einfache Serialisiererprozedur könnte so aussehen:
(define (serialize-boolean field-name value)
(let ((value (if value "true" "false")))
#~(string-append #$field-name #$value)))
Es kommt vor, dass in derselben Datei mehrere Arten von
Konfigurationsverbund definiert werden, deren Serialisierer sich für
denselben Typ unterscheiden, weil ihre Konfigurationen verschieden
formatiert werden müssen. Zum Beispiel braucht es eine andere
serialize-boolean
-Prozedur für einen Getmail-Dienst als für einen
Transmission-Dienst. Um leichter mit so einer Situation fertig zu werden,
können Sie ein Serialisierer-Präfix nach dem Literal prefix
in der
define-configuration
-Form angeben. Dann müssen Sie den eigenen
Serialisierer nicht für jedes Feld angeben.
(define (foo-serialize-string field-name value) …) (define (bar-serialize-string field-name value) …) (define-configuration foo-configuration (label (string) "The name of label.") (prefix foo-)) (define-configuration bar-configuration (ip-address (string) "The IPv4 address for this device.") (prefix bar-))
In manchen Fällen wollen Sie vielleicht überhaupt gar keinen Wert aus dem
Verbund serialisieren. Dazu geben Sie das Literal no-serialization
an. Auch können Sie das Makro define-configuration/no-serialization
benutzen, was eine Kurzschreibweise dafür ist.
Sometimes a field should not be serialized if the user doesn’t specify a
value. To achieve this, you can use the define-maybe
macro to define
a “maybe type”; if the value of a maybe type is left unset, or is set to
the *unspecified*
value, then it will not be serialized.
When defining a “maybe type”, the corresponding serializer for the regular
type will be used by default. For example, a field of type
maybe-string
will be serialized using the serialize-string
procedure by default, you can of course change this by specifying a custom
serializer procedure. Likewise, the type of the value would have to be a
string, or left unspecified.
(define-maybe string) (define (serialize-string field-name value) …) (define-configuration baz-configuration (name ;; If set to a string, the `serialize-string' procedure will be used ;; to serialize the string. Otherwise this field is not serialized. maybe-string ; equivalent to (maybe-string *unspecified*) "The name of this module."))
Wie bei define-configuration
kann man ein Präfix für
Serialisierernamen als Literal mit prefix
angeben.
(define-maybe integer (prefix baz-)) (define (baz-serialize-integer field-name value) …)
There is also the no-serialization
literal, which when set means that
no serializer will be defined for the “maybe type”, regardless of whether
its value is set or not. define-maybe/no-serialization
is a
shorthand for specifying the no-serialization
literal.
(define-maybe/no-serialization symbol) (define-configuration/no-serialization test-configuration (mode maybe-symbol "Docstring."))
Felder im Verbundsobjekt Konfiguration, das mit
define-configuration
erzeugt wurde. Der G-Ausdruck kann mit z.B.
mixed-text-file
auf die Platte serialisiert werden.
Ein Serialisierer, der nur die leere Zeichenkette zurückliefert. Die
Prozedur serialize-package
ist als anderer Name dafür vordefiniert.
Nachdem Sie einen Konfigurationsverbundstyp definiert haben, haben Sie bestimmt auch die Absicht, die Dokumentation dafür zu schreiben, um anderen Leuten zu erklären, wie man ihn benutzt. Dabei helfen Ihnen die folgenden zwei Prozeduren, die hier dokumentiert sind.
Dokumentation erzeugen. Als Dokumentation geben Sie eine Liste
aus (Bezeichnung Felder Unterdokumentation ...)
an. Bezeichnung ist ein Symbol und gibt den Namen des
Konfigurationsverbunds an. Felder ist eine Liste aller Felder des
Konfigurationsverbunds.
Unterdokumentation ist ein Tupel (Feldname
Konfigurationsname)
. Feldname ist der Name des Feldes, das
einen anderen Konfigurationsverbund als Wert hat. Konfigurationsname
ist der Name dessen Konfigurationsverbundstyps.
Eine Unterdokumentation müssen Sie nur angeben, wenn es verschachtelte
Verbundstypen gibt. Zum Beispiel braucht ein Verbundsobjekt
getmail-configuration
(siehe Mail-Dienste) ein Verbundsobjekt
getmail-configuration-file
in seinem rcfile
-Feld, daher ist
die Dokumentation für getmail-configuration-file
verschachtelt in der
von getmail-configuration
.
(generate-documentation
`((getmail-configuration ,getmail-configuration-fields
(rcfile getmail-configuration-file))
…)
'getmail-configuration)
Für Dokumentationsname geben Sie ein Symbol mit dem Namen des Konfigurationsverbundstyps an.
Konfigurationssymbol Für Konfigurationssymbol, ein Symbol mit
dem Namen, der beim Definieren des Konfigurationsverbundstyp mittels
define-configuration
benutzt wurde, gibt diese Prozedur die
Texinfo-Dokumentation seiner Felder aus. Wenn es keine verschachtelten
Konfigurationsfelder gibt, bietet sich diese Prozedur an, mit der Sie
ausschließlich die Dokumentation der obersten Ebene von Feldern ausgegeben
bekommen.
Gegenwärtig gibt es kein automatisiertes Verfahren, um die Dokumentation zu
Konfigurationsverbundstypen zu erzeugen und gleich ins Handbuch
einzutragen. Stattdessen würden Sie jedes Mal, wenn Sie etwas an den
Docstrings eines Konfigurationsverbundstyps ändern, aufs Neue
generate-documentation
oder configuration->documentation
von
Hand aufrufen und die Ausgabe in die Datei doc/guix.texi einfügen.
Nun folgt ein Beispiel, wo ein Verbundstyp mit define-configuration
usw. erzeugt wird.
(use-modules (gnu services) (guix gexp) (gnu services configuration) (srfi srfi-26) (srfi srfi-1)) ;; Feldnamen, in Form von Scheme-Symbolen, zu Zeichenketten machen (define (uglify-field-name field-name) (let ((str (symbol->string field-name))) ;; field? -> is-field (if (string-suffix? "?" str) (string-append "is-" (string-drop-right str 1)) str))) (define (serialize-string field-name value) #~(string-append #$(uglify-field-name field-name) " = " #$value "\n")) (define (serialize-integer field-name value) (serialize-string field-name (number->string value))) (define (serialize-boolean field-name value) (serialize-string field-name (if value "true" "false"))) (define (serialize-contact-name field-name value) #~(string-append "\n[" #$value "]\n")) (define (list-of-contact-configurations? lst) (every contact-configuration? lst)) (define (serialize-list-of-contact-configurations field-name value) #~(string-append #$@(map (cut serialize-configuration <> contact-configuration-fields) value))) (define (serialize-contacts-list-configuration configuration) (mixed-text-file "contactrc" #~(string-append "[Owner]\n" #$(serialize-configuration configuration contacts-list-configuration-fields)))) (define-maybe integer) (define-maybe string) (define-configuration contact-configuration (name (string) "The name of the contact." serialize-contact-name) (phone-number maybe-integer "The person's phone number.") (email maybe-string "The person's email address.") (married? (boolean) "Whether the person is married.")) (define-configuration contacts-list-configuration (name (string) "The name of the owner of this contact list.") (email (string) "The owner's email address.") (contacts (list-of-contact-configurations '()) "A list of @code{contact-configuation} records which contain information about all your contacts."))
Eine Kontaktelistekonfiguration könnte dann wie folgt erzeugt werden:
(define my-contacts
(contacts-list-configuration
(name "Alice")
(email "alice@example.org")
(contacts
(list (contact-configuration
(name "Bob")
(phone-number 1234)
(email "bob@gnu.org")
(married? #f))
(contact-configuration
(name "Charlie")
(phone-number 0000)
(married? #t))))))
Wenn Sie diese Konfiguration auf die Platte serialisierten, ergäbe sich so eine Datei:
[owner] name = Alice email = alice@example.org [Bob] phone-number = 1234 email = bob@gnu.org is-married = false [Charlie] phone-number = 0 is-married = true
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