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12.9.15 Dateientauschdienste

Im Modul (gnu services file-sharing) werden Dienste bereitgestellt, die beim Übertragen von Dateien zwischen Netzwerkteilnehmern untereinander helfen („peer-to-peer“).

Transmission-Daemon-Dienst

Transmission ist ein vielseitiger BitTorrent-Client, der eine Vielzahl grafischer und befehlszeilenbasierter Benutzeroberflächen bereitstellt. Ein Dienst vom Typ transmission-daemon-service-type macht die Variante für die Nutzung ohne Oberfläche zugänglich, nämlich transmission-daemon, als ein Systemdienst, mit dem Benutzer Dateien über BitTorrent teilen können, selbst wenn sie gerade nicht angemeldet sind.

Scheme-Variable: transmission-daemon-service-type

Der Diensttyp für den BitTorrent-Client „Transmission Daemon“. Sein Wert muss ein transmission-daemon-configuration-Verbundsobjekt wie in diesem Beispiel sein:

(service transmission-daemon-service-type
         (transmission-daemon-configuration
          ;; Zugriff auf die Steuerungsschnittstelle über
          ;; entfernte Prozeduraufrufe (Remote Procedure Calls)
          (rpc-authentication-required? #t)
          (rpc-username "transmission")
          (rpc-password
           (transmission-password-hash
            "transmission" ; gewünschtes Passwort
            "uKd1uMs9"))   ; beliebiges „Salt“

          ;; Anfragen von diesem Rechner und Rechnern im
          ;; lokalen Netzwerk erlauben
          (rpc-whitelist-enabled? #t)
          (rpc-whitelist '("::1" "127.0.0.1" "192.168.0.*"))

          ;; Während der Arbeitszeit die Bandbreite begrenzen
          (alt-speed-down (* 1024 2)) ;   2 MB/s
          (alt-speed-up 512)          ; 512 kB/s

          (alt-speed-time-enabled? #t)
          (alt-speed-time-day 'weekdays)
          (alt-speed-time-begin
           (+ (* 60 8) 30))           ; 8:30 morgens
          (alt-speed-time-end
           (+ (* 60 (+ 12 5)) 30))))  ; 5:30 nachmittags / abends

Sobald der Dienst gestartet wurde, können Benutzer mit dem Daemon über seine Webschnittstelle interagieren (auf http://localhost:9091/) oder indem sie das Werkzeug transmission-remote auf der Befehlszeile aufrufen. Es ist Teil des Pakets transmission. (Emacs-Nutzer möchten vielleicht einen Blick auf das Paket emacs-transmission werfen.) Beide kommunizieren mit dem Daemon über seine Schnittstelle für entfernte Prozeduraufrufe (Remote Procedure Calls, RPC), was nach Vorgabe jedem Nutzer auf dem System zur Verfügung steht. Sie könnten das ändern wollen, indem Sie die Einstellungen rpc-authentication-required?, rpc-username und rpc-password anpassen, wie oben gezeigt und im Folgenden beschrieben.

Als Wert für rpc-password muss ein Passwort in der Art angegeben werden, die Transmission-Clients erzeugen und nutzen. Sie können es aus einer bestehenden Datei settings.json exakt kopieren, wenn bereits ein anderer Transmission-Client benutzt wurde. Andernfalls können Sie mit den Prozeduren transmission-password-hash und transmission-random-salt aus diesem Modul einen geeigneten Hash-Wert bestimmen.

Scheme-Prozedur: transmission-password-hash Passwort Salt

Liefert eine Zeichenkette mit dem Hash von Passwort zusammen mit dem Salt in dem Format, das Clients für Transmission für deren rpc-password-Einstellung erkennen.

Das Salt muss eine acht Zeichen lange Zeichenkette sein. Die Prozedur transmission-random-salt kann benutzt werden, um einen geeigneten Salt-Wert zufällig zu erzeugen.

Scheme-Prozedur: transmission-random-salt

Liefert eine Zeichenkette mit einem zufälligen, acht Zeichen langen Salt-Wert von der Art, wie sie Clients für Transmission erzeugen und benutzen. Sie ist dafür geeignet, an die Prozedur transmission-password-hash übergeben zu werden.

Diese Prozeduren sind aus einer über den Befehl guix repl gestarteten Guile-REPL heraus zugänglich (siehe guix repl aufrufen). Sie eignen sich dafür, einen zufälligen Salt-Wert zu bekommen, der als der zweite Parameter an „transmission-password-hash“ übergeben werden kann. Zum Beispiel:

$ guix repl
scheme@(guix-user)> ,use (gnu services file-sharing)
scheme@(guix-user)> (transmission-random-salt)
$1 = "uKd1uMs9"

Alternativ kann ein vollständiger Passwort-Hash in einem einzigen Schritt erzeugt werden:

scheme@(guix-user)> (transmission-password-hash "transmission"
(transmission-random-salt))
$2 = "{c8bbc6d1740cd8dc819a6e25563b67812c1c19c9VtFPfdsX"

Die sich ergebende Zeichenkette kann so, wie sie ist, als der Wert von rpc-password eingesetzt werden. Dadurch kann das Passwort geheim gehalten werden, selbst in einer Betriebssystemkonfiguration.

Vom Daemon heruntergeladene Torrent-Dateien sind nur für die Benutzer in der Benutzergruppe „transmission“ direkt zugänglich. Sie haben auf das in der Einstellung download-dir angegebene Verzeichnis nur Lesezugriff (und auf das in incomplete-dir angegebene Verzeichnis, sofern incomplete-dir-enabled? auf #t gesetzt ist). Heruntergeladene Dateien können in beliebige Verzeichnisse verschoben oder ganz gelöscht werden, indem Sie transmission-remote mit den Befehlszeilenoptionen --move zum Verschieben und --remove-and-delete zum Löschen benutzen.

Wenn die Einstellung watch-dir-enabled? auf #t gesetzt ist, haben die Benutzer in der Gruppe „transmission“ auch die Möglichkeit, .torrent-Dateien in dem über watch-dir angegebenen Verzeichnis zu platzieren. Dadurch fügt der Daemon die entsprechenden Torrents hinzu. (Mit der Einstellung trash-original-torrent-files? wird festgelegt, ob der Daemon diese Dateien löschen soll, wenn er mit ihnen fertig ist.)

Manche der Einstellungen des Daemons können zeitweilig über transmission-remote und ähnliche Werkzeuge geändert werden. Sie können solche Änderungen rückgängig machen, indem Sie die reload-Aktion des Dienstes aufrufen. Dann lädt der Daemon seine Einstellungen neu von der Platte:

# herd reload transmission-daemon

Die vollständige Menge der Einstellmöglichkeiten finden Sie in der Definition des Datentyps transmission-daemon-configuration.

Datentyp: transmission-daemon-configuration

Dieser Datentyp repräsentiert die Einstellungen für den Transmission-Daemon. Sie entsprechen direkt den Einstellungen, die Clients für Transmission aus deren Datei settings.json erkennen können.

Verfügbare transmission-daemon-configuration-Felder sind:

transmission-daemon-configuration-Parameter: „package“ transmission

Das Transmission-Paket, das benutzt werden soll.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl stop-wait-period

Wie viele Sekunden gewartet werden soll, wenn der Dienst für transmission-daemon gestoppt wird, bis dieser sich beendet, bevor sein Prozess zwangsweise abgewürgt wird. Dadurch wird dem Daemon etwas Zeit gegeben, seine Daten in Ordnung zu bringen und seinen Trackern ein letztes Mal Bescheid zu geben, wenn er herunterfährt. Auf langsamen Rechnern oder Rechnern mit einer langsamen Netzwerkanbindung könnte es besser sein, diesen Wert zu erhöhen.

Die Vorgabe ist ‘10’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Zeichenkette download-dir

Das Verzeichnis, wohin Torrent-Dateien heruntergeladen werden.

Die Vorgabe ist ‘"/var/lib/transmission-daemon/downloads"’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck incomplete-dir-enabled?

Wenn es #t ist, werden Dateien in incomplete-dir zwischengespeichert, während ihr Torrent heruntergeladen wird, und nach Abschluss des Torrents nach download-dir verschoben. Andernfalls werden Dateien für alle Torrents gleich in download-dir gespeichert (einschließlich derer, bei denen das Herunterladen noch im Gange ist).

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Vielleicht-Zeichenkette incomplete-dir

In welchem Verzeichnis die Dateien bei noch nicht abgeschlossenem Herunterladen zwischengespeichert werden, falls incomplete-dir-enabled? auf #t gesetzt ist.

Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).

transmission-daemon-configuration-Parameter: umask umask

Die Dateimodusmaske, mit der heruntergeladene Dateien erzeugt werden. (Siehe die Handbuchseite von umask für mehr Informationen.)

Die Vorgabe ist ‘18’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck rename-partial-files?

Wenn es #t ist, wird an die Namen teilweise heruntergeladener Dateien „.part“ angehängt.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Zuweisungsmodus preallocation

Auf welche Art vorab Speicher für heruntergeladene Dateien zugewiesen werden soll. Entweder none (gar nicht), fast (schnell) bzw. gleichbedeutend sparse (dünnbesetzt/kompakt) oder full (gänzlich). Bei full fragmentiert die Platte am wenigsten, aber es dauert länger, die Datei zu erzeugen.

Vorgegeben ist ‘fast’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck watch-dir-enabled?

Ist es #t, wird das in watch-dir angegebene Verzeichnis beobachtet, ob dort neue .torrent-Dateien eingefügt werden. Die darin beschriebenen Torrents werden automatisch hinzugefügt (und die ursprünglichen Dateien werden entfernt, wenn trash-original-torrent-files? auf #t steht).

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Vielleicht-Zeichenkette watch-dir

Welches Verzeichnis beobachtet wird, ob dort neue .torrent-Dateien eingefügt werden, die neu hinzuzufügende Torrents anzeigen, falls watch-dir-enabled auf #t steht.

Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck trash-original-torrent-files?

Wenn es #t ist, werden .torrent-Dateien aus dem beobachteten Verzeichnis gelöscht, sobald ihr Torrent hinzugefügt worden ist (siehe watch-directory-enabled?).

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck speed-limit-down-enabled?

Wenn es #t ist, wird die Geschwindigkeit beim Herunterladen durch den Daemon durch die in speed-limit-down angegebene Rate beschränkt.

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl speed-limit-down

Die standardmäßige globale Höchstgeschwindigkeit für das Herunterladen, in Kilobyte pro Sekunde.

Die Vorgabe ist ‘100’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck speed-limit-up-enabled?

Wenn es #t ist, wird die Geschwindigkeit des Daemons beim Hochladen durch die in speed-limit-up eingestellte Rate beschränkt.

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl speed-limit-up

Die standardmäßige globale Höchstgeschwindigkeit für das Hochladen, in Kilobyte pro Sekunde.

Die Vorgabe ist ‘100’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck alt-speed-enabled?

Wenn es #t ist, gelten die alternativen Höchstgeschwindigkeiten alt-speed-down und alt-speed-up (statt speed-limit-down und speed-limit-up, wenn sie aktiviert sind), um die Bandbreitennutzung des Daemons einzuschränken. Sie können einen Plan festlegen, zu welchen Zeiten in der Woche sie automatisch aktiviert werden; siehe alt-speed-time-enabled?.

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl alt-speed-down

Die alternative globale Höchstgeschwindigkeit für das Herunterladen, in Kilobyte pro Sekunde.

Die Vorgabe ist ‘50’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl alt-speed-up

Die alternative globale Höchstgeschwindigkeit für das Hochladen, in Kilobyte pro Sekunde.

Die Vorgabe ist ‘50’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck alt-speed-time-enabled?

Wenn es #t ist, werden die alternativen Höchstgeschwindigkeiten alt-speed-down und alt-speed-up automatisch während bestimmter Zeitperioden aktiviert, entsprechend der Einstellungen für alt-speed-time-day, alt-speed-time-begin und alt-speed-time-end.

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Tage-Liste alt-speed-time-day

An welchen Wochentagen die alternative Höchstgeschwindigkeitsplanung benutzt werden soll. Anzugeben ist entweder eine Liste der englischen Namen der Wochentage (sunday, monday und so weiter) oder eines der Symbole weekdays (unter der Woche), weekends (an Wochenenden) oder all.

Die Vorgabe ist ‘all’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl alt-speed-time-begin

Zu welcher Uhrzeit die alternativen Höchstgeschwindigkeiten in Kraft treten, als Anzahl der Minuten seit Mitternacht.

Die Vorgabe ist ‘540’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl alt-speed-time-end

Ab welcher Uhrzeit die alternativen Höchstgeschwindigkeiten nicht mehr gelten, als Anzahl der Minuten seit Mitternacht.

Die Vorgabe ist ‘1020’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Zeichenkette bind-address-ipv4

Auf welcher IP-Adresse auf Verbindungen von anderen Netzwerkteilnehmern (Peers) gelauscht wird. Benutzen Sie „0.0.0.0“, wenn auf allen verfügbaren IP-Adressen gelauscht werden soll.

Die Vorgabe ist ‘"0.0.0.0"’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Zeichenkette bind-address-ipv6

Auf welcher IPv6-Adresse auf Verbindungen von anderen Netzwerkteilnehmern (Peers) gelauscht wird. Benutzen Sie „::“, wenn auf allen verfügbaren IPv6-Adressen gelauscht werden soll.

Die Vorgabe ist ‘"::"’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck peer-port-random-on-start?

Wenn es #t ist, wählt der Daemon bei seinem Start einen Port mit zufälliger Portnummer, auf dem er auf Verbindungen durch andere Netzwerkteilnehmer lauscht. Die Nummer liegt zwischen (einschließlich) den Angaben in peer-port-random-low und peer-port-random-high. Ansonsten wird er auf dem in peer-port angegebenen Port lauschen.

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Portnummer peer-port-random-low

Die niedrigste Portnummer, die ausgewählt werden kann, wenn peer-port-random-on-start? auf #t steht.

Die Vorgabe ist ‘49152’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Portnummer peer-port-random-high

Die höchste Portnummer, die ausgewählt werden kann, wenn peer-port-random-on-start? auf #t steht.

Die Vorgabe ist ‘65535’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Portnummer peer-port

Auf welchem Port auf Verbindungsversuche anderer Netzwerkteilnehmer gelauscht wird, wenn peer-port-random-on-start? auf #f steht.

Die Vorgabe ist ‘51413’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck port-forwarding-enabled?

Wenn es #t ist, wird der Daemon versuchen, eine Weiterleitung benötigter Ports beim Internetzugang (Gateway), an dem der Rechner angeschlossen ist, automatisch über UPnP und NAT-PMP einzurichten.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Verschlüsselungsmodus encryption

Ob Verbindungen zu anderen Netzwerkteilnehmern (Peers) verschlüsselt werden sollen; entweder prefer-unencrypted-connections (unverschlüsselte Verbindungen bevorzugen), prefer-encrypted-connections (verschlüsselte Verbindungen bevorzugen) oder require-encrypted-connections (nur verschlüsselte Verbindungen benutzen).

Die Vorgabe ist ‘prefer-encrypted-connections’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Vielleicht-Zeichenkette peer-congestion-algorithm

Der Algorithmus zur TCP-Staukontrolle, der für Verbindungen zu anderen Netzwerkteilnehmern (Peers) verwendet werden soll. Anzugeben ist eine Zeichenkette, die das Betriebssystem für Aufrufe an setsockopt zulässt. Wenn nichts angegeben wird, wird die Voreinstellung des Betriebssystems angewandt.

Es ist anzumerken, dass der Kernel auf GNU/Linux-Systemen so konfiguriert werden muss, dass Prozesse zur Nutzung eines nicht standardmäßigen Algorithmus zur Staukontrolle berechtigt sind, andernfalls wird er solche Anfragen mit „Die Operation ist nicht erlaubt“ ablehnen. Um die auf Ihrem System verfügbaren und zur Nutzung freigegebenen Algorithmen zu sehen, schauen Sie sich den Inhalt der Dateien tcp_available_congestion_control und tcp_allowed_congestion_control im Verzeichnis /proc/sys/net/ipv4 an.

Wenn Sie zum Beispiel den Transmission-Daemon zusammen mit dem TCP-LP-Algorithmus („TCP Low Priority“) zur Staukontrolle benutzen möchten, müssen Sie Ihre Kernelkonfiguration anpassen, damit Unterstützung für den Algorithmus eingebaut wird. Anschließend müssen Sie Ihre Betriebssystemkonfiguration anpassen, um dessen Nutzung zu erlauben, indem Sie einen Dienst des Typs sysctl-service-type hinzufügen (bzw. die Konfiguration des bestehenden Dienstes anpassen). Fügen Sie Zeilen ähnlich der folgenden hinzu:

(service sysctl-service-type
         (sysctl-configuration
          (settings
           ("net.ipv4.tcp_allowed_congestion_control" .
            "reno cubic lp"))))

Dann können Sie die Konfiguration des Transmission-Daemons aktualisieren zu

(peer-congestion-algorithm "lp")

und das System rekonfigurieren, damit die Änderungen in Kraft treten.

Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).

transmission-daemon-configuration-Parameter: TCP-Type-Of-Service peer-socket-tos

Welcher Type-Of-Service in ausgehenden TCP-Paketen angefragt werden soll; entweder default, low-cost, throughput, low-delay oder reliability.

Die Vorgabe ist ‘default’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl peer-limit-global

Die globale Höchstgrenze für die Anzahl verbundener Netzwerkteilnehmer (Peers).

Die Vorgabe ist ‘200’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl peer-limit-per-torrent

Die Höchstgrenze pro Torrent für die Anzahl verbundener Netzwerkteilnehmer (Peers).

Die Vorgabe ist ‘50’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl upload-slots-per-torrent

An wie viele Netzwerkteilnehmer der Daemon höchstens für denselben Torrent gleichzeitig Daten hochlädt.

Die Vorgabe ist ‘14’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl peer-id-ttl-hours

Wie viele Stunden die jedem öffentlichen Torrent zugewiesene Peer-ID höchstens benutzt wird, bevor sie neu erzeugt wird.

Die Vorgabe ist ‘6’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck blocklist-enabled?

Wenn es #t ist, wird der Daemon in der Sperrliste vorkommende Netzwerkteilnehmer ignorieren. Die Sperrliste lädt er von der blocklist-url herunter.

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Vielleicht-Zeichenkette blocklist-url

Die URL zu einer Filterliste zu sperrender Netzwerkteilnehmer (Peers) im P2P-Plaintext-Format oder im eMule-.dat-Format. Sie wird regelmäßig neu heruntergeladen und angewandt, wenn blocklist-enabled? auf #t gesetzt ist.

Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck download-queue-enabled?

Wenn es #t ist, wird der Daemon höchstens download-queue-size nicht stillstehende Torrents gleichzeitig herunterladen.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl download-queue-size

Die Größe der Warteschlange herunterzuladender Torrents. Sie ist die Höchstzahl nicht stillstehender Torrents, die gleichzeitig heruntergeladen werden, wenn download-queue-enabled? auf #t gesetzt ist.

Die Vorgabe ist ‘5’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck seed-queue-enabled?

Wenn es #t ist, wird der Daemon höchstens seed-queue-size nicht stillstehende Torrents gleichzeitig verteilen („seeden“).

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl seed-queue-size

Die Größe der Warteschlange zu verteilender Torrents. Sie ist die Höchstzahl nicht stillstehender Torrents, die gleichzeitig verteilt werden, wenn seed-queue-enabled? auf #t gesetzt ist.

Die Vorgabe ist ‘10’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck queue-stalled-enabled?

Wenn es #t ist, wird der Daemon solche Torrents als stillstehend erachten, für die er in den letzten queue-stalled-minutes Minuten keine Daten geteilt hat, und diese bei Beachtung der Beschränkungen in download-queue-size und seed-queue-size nicht berücksichtigen.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl queue-stalled-minutes

Für wie viele Minuten ein Torrent höchstens inaktiv sein darf, bevor er als stillstehend gilt, sofern queue-stalled-enabled? auf #t steht.

Die Vorgabe ist ‘30’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck ratio-limit-enabled?

Wenn es #t ist, werden Torrents, die verteilt („geseedet“) werden, automatisch pausiert, sobald das in ratio-limit festgelegte Verhältnis erreicht ist.

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-rationale-Zahl ratio-limit

Das Verhältnis, ab dem ein Torrent, der verteilt wird, pausiert wird, wenn ratio-limit-enabled? auf #t gesetzt ist.

Die Vorgabe ist ‘2.0’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck idle-seeding-limit-enabled?

Wenn es #t ist, werden Torrents, die verteilt werden, automatisch pausiert, sobald sie für idle-seeding-limit Minuten inaktiv waren.

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl idle-seeding-limit

Wie viele Minuten ein Torrent, der verteilt wird, höchstens inaktiv sein darf, bevor er pausiert wird, wenn idle-seeding-limit-enabled? auf #t gesetzt ist.

Die Vorgabe ist ‘30’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck dht-enabled?

Das DHT-Protokoll zum Einsatz einer verteilten Hashtabelle (Distributed Hash Table, DHT) zur Unterstützung trackerloser Torrents aktivieren.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck lpd-enabled?

Local Peer Discovery (LPD) aktivieren, d.h. Netzwerkteilnehmer im lokalen Netz werden ermittelt, wodurch vielleicht weniger Daten über das öffentliche Internet gesendet werden müssen.

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck pex-enabled?

Peer Exchange (PEX) aktivieren, wodurch der Daemon weniger von externen Trackern abhängt und vielleicht schneller ist.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck utp-enabled?

Das Mikro-Transport-Protokoll (uTP) aktivieren, damit BitTorrent-Datenverkehr andere Netzwerknutzungen im lokalen Netzwerk weniger beeinträchtigt, die verfügbare Bandbreite aber möglichst voll ausgeschöpft wird.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck rpc-enabled?

Wenn es #t ist, wird die Fernsteuerung des Daemons über die Schnittstelle entfernter Prozeduraufrufe (Remote Procedure Call, RPC) zugelassen. Dadurch kann man ihn über seine Weboberfläche, über den Befehlszeilen-Client transmission-remote oder über ähnliche Werkzeuge steuern.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Zeichenkette rpc-bind-address

Auf welcher IP-Adresse auf RPC-Verbindungen gelauscht wird. Benutzen Sie „0.0.0.0“, wenn auf allen verfügbaren IP-Adressen gelauscht werden soll.

Die Vorgabe ist ‘"0.0.0.0"’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Portnummer rpc-port

Auf welchem Port auf RPC-Verbindungen gelauscht werden soll.

Die Vorgabe ist ‘9091’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Zeichenkette rpc-url

Das Präfix für die Pfade in den URLs des RPC-Endpunkts.

Die Vorgabe ist ‘"/transmission/"’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck rpc-authentication-required?

Wenn es #t ist, müssen sich Clients bei der RPC-Schnittstelle authentifizieren (siehe rpc-username und rpc-password). Anzumerken ist, dass dann die Liste erlaubter Rechnernamen ignoriert wird (siehe rpc-host-whitelist-enabled?.

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Vielleicht-Zeichenkette rpc-username

Welchen Benutzernamen Clients verwenden müssen, um über die RPC-Schnittstelle zugreifen zu dürfen, wenn rpc-authentication-required? auf #t gesetzt ist.

Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).

transmission-daemon-configuration-Parameter: Vielleicht-Transmissionpasswort-Hash rpc-password

Welches Passwort Clients brauchen, um über die RPC-Schnittstelle zugreifen zu dürfen, wenn rpc-authentication-required? auf #t gesetzt ist. Es muss als Passwort-Hash im von Transmission-Clients erkannten Format angegeben werden. Kopieren Sie es entweder aus einer bestehenden settings.json-Datei oder lassen Sie es mit der Prozedur transmission-password-hash erzeugen.

Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck rpc-whitelist-enabled?

Wenn es #t ist, werden RPC-Anfragen nur dann akzeptiert, wenn sie von einer in rpc-whitelist angegebenen Adresse kommen.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Zeichenketten-Liste rpc-whitelist

Die Liste der IP- und IPv6-Adressen, von denen RPC-Anfragen angenommen werden, wenn rpc-whitelist-enabled? auf #t gesetzt ist. Hierbei kann ‘*’ als Platzhalter verwendet werden.

Die Vorgabe ist ‘("127.0.0.1" "::1")’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck rpc-host-whitelist-enabled?

Wenn es #t ist, werden RPC-Anfragen nur dann angenommen, wenn sie an einen Rechnernamen aus der Liste rpc-host-whitelist adressiert sind. Allerdings werden Anfragen an „localhost“ oder „localhost.“ oder eine numerische Adresse immer angenommen, egal was hier eingestellt ist.

Anzumerken ist, dass diese Funktionalität ignoriert wird, wenn rpc-authentication-required? auf #t gesetzt ist.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Zeichenketten-Liste rpc-host-whitelist

Die Liste der Rechnernamen, auf die der RPC-Server reagiert, wenn rpc-host-whitelist-enabled? auf #t gesetzt ist.

Die Vorgabe ist ‘()’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Meldungsstufe message-level

Ab welcher Schwerestufe der Daemon Meldungen ins Protokoll (in /var/log/transmission.log) aufnimmt, entweder none (gar nicht), error (nur Fehler), info oder debug.

Die Vorgabe ist ‘info’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck start-added-torrents?

Wenn es #t ist, werden Torrents gestartet, sobald sie hinzugefügt wurden, ansonsten sind sie nach dem Hinzufügen im pausierten Zustand.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck script-torrent-done-enabled?

Wenn es #t ist, wird immer dann, wenn ein Torrent abgeschlossen wurde, das durch script-torrent-done-filename angegebene Skript aufgerufen.

Vorgegeben ist ‘#f’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Vielleicht-Dateiobjekt script-torrent-done-filename

Ein Dateiname oder ein dateiartiges Objekt eines Skripts, das nach Abschluss eines Torrents aufgerufen werden soll, wenn script-torrent-done-enabled? auf #t gesetzt ist.

Der Vorgabewert ist ‘disabled’ (d.h. deaktiviert).

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck scrape-paused-torrents-enabled?

Wenn es #t ist, wird der Daemon selbst dann auf Trackern nach einem Torrent suchen, wenn der Torrent pausiert ist.

Die Vorgabe ist ‘#t’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Nichtnegative-ganze-Zahl cache-size-mb

Wie viele Megabyte Speicher für den im Arbeitsspeicher liegenden Zwischenspeicher des Daemons reserviert werden sollen. Ein größerer Wert kann eine höhere Leistung bedeuten, indem weniger oft auf die Platte zugegriffen werden muss.

Die Vorgabe ist ‘4’.

transmission-daemon-configuration-Parameter: Boolescher-Ausdruck prefetch-enabled?

Wenn es #t ist, wird der Daemon versuchen, die Ein-/Ausgabeleistung zu verbessern, indem er dem Betriebssystem Hinweise gibt, auf welche Daten er wahrscheinlich als Nächstes zugreift, um den Anfragen anderer Netzwerkteilnehmer nachzukommen.

Die Vorgabe ist ‘#t’.


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